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Gibt es ein Leben nach der Geburt?

  • Autorenbild: Viola
    Viola
  • 30. Aug. 2016
  • 2 Min. Lesezeit

Geburt und Tod gehören beide zum Leben dazu. Die Geburt wird verbunden mit Glück, Freude, Energie. Dagegen der Tod, nur das Wort allein macht schon vielen Menschen Angst und wird verbunden mit Trauer, Sorge, Verlust. Gerade im westlichen Kulturkreis wollen sich viele nicht mit der eigenen Vergänglichkeit auseinander setzen. Dabei vergeht kein Tag, an dem wir nicht auf die Sterblichkeit treffen: eine tote Fliege auf dem Fensterbrett, ein überfahrener Fuchs auf der Straße oder Nachrichten über Terror, Krieg und Naturkatastrophen. Wir werden mit dem Tod konfrontiert, bleiben aber emotional davon wenig berührt. Eine Schutzfunktion?

Eigentlich ist nicht der Tod das Problem, sondern unsere Einstellung dazu. Die Angst vor dem Tod, das Hängen am Leben wird im Yoga Abhiniveshah genannt. Eine der 5 Leidensursachen (Kleshas) im Leben. Mit Hilfe von Yoga kann es zunehmend gelingen, sich von diesen Ängsten nicht beherrschen zu lassen und sich vielleicht auch zu befreien. So kann der Geist mit Klarheit wahrnehmen, entscheiden und handeln.

Und genau das macht uns die Natur vor. Das Vergängliche, Veränderliche wird uns gerade im Herbst bewusst, wenn wir mit offenen Augen durch die Natur gehen und sehen: die Verfärbung der Blätter, schließlich das Abfallen. Getreide und Früchte werden abgeernet, die Zugvögel verlassen unsere Regionen. Sie bereitet sich vor auf den Winter, die Stille, der Transformation. Und genau wie sich die Natur verändert, transformiert, bedeutet auch der Tod für uns kein Ende.

Daher sollten wir in unserer nächsten Yoga-Stunde "Savasana - die Totenhaltung" einmal ernst nehmen und uns unseren Tod bewusst machen. Wir können hier die Klarheit und Lösgelöstheit durch die Stunde nutzen, um zu realisieren, wie sinnlos es ist, gegen den natürlichen Strom zu schwimmen.

Und für das Annehmen der eigenen Vergänglichkeit hilft auch folgende Weisheitsgeschichte nach Henry Nouwen

Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter.

"Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?" fragt der eine Zwilling.

"Ja auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das was draußen kommen wird." antwortet der andere Zwilling.

"Ich glaube, das ist Blödsinn!" sagt der erste. "Es kann kein Leben nach der Geburt geben – wie sollte das denn bitteschön aussehen?"

"So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?"

"So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz."

"Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders."

"Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von 'nach der Geburt'. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum."

"Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird für uns sorgen."

"Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?"

"Na hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!"

"Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht."

"Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt...."

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