Eine schwierige Entscheidung
- Viola
- 7. Feb. 2017
- 3 Min. Lesezeit

Tagtäglich habe ich Entscheidungen zu treffen. Manche sind völlig belanglos, andere könnten das Leben komplett verändern. Viele müssen in wenigen Sekunden entschieden werden, mit einigen schlage ich mir ganze Nächte um die Ohren. Doch was, wenn ich es nicht schaffe, eine Entscheidung zu treffen? Immer wieder abwäge, überlege, vor- und wieder zurück rudere? Die Angst mich übermannt, eine falsche Entscheidung zu treffen! Was kann ich tun? Wo hilft mir Yoga?
Gerade in der Zeit bei der Suche nach einer richtigen Entscheidung haben mir meine Yoga - Klassen geholfen. Hier ist mein Geist völlig klar und bewusst. Ich bin zentriert und leicht. Ich habe dann gewusst, welches die richtige Entscheidung ist. Genauso geht es mir in der Stille, der Meditation. Jedoch beim Eintritt in den Alltag der mich umgebenden Welt verwirrte und verirrte sich mein Geist wieder und die vormals stimmige Entscheidung zweifelte ich wieder an. Meine zermürbenden Gedanken raubten mir viel Zeit, viel Energie und innere Ruhe und sie jagten mir Angst ein. Angst, eine falsche Wahl zu treffen.
Normalerweise überlasse ich Entscheidungen gern meinem Bauchgefühl, doch was, wenn es schweigt. Noch lieber lasse ich die Freunde "Zufall", "Schicksal" oder "Höhere Macht" entscheiden. Denn ist nicht jeder Weg vorgezeichnet? Muss ich mich überhaupt entscheiden? Mein Gedankenkarussel wurde immer schneller und verwirrter. Dabei wollte ich doch den Blick klar und bewusst auf meine Möglichkeiten richten! Plötzlich wusste ich nicht mehr, wie ich meine Intuition stärken und meine innere Stimme hörbarer machen kann. Ich nahm mein Meditationskissen und suchte einen stillen Raum. Und da saß ich nun, schloß meine Augen und versuchte zu spüren und zu hören. Ich wollte mich mit meinem wahren Selbst wieder verbunden fühlen. Ich war an einer Gabelung meines Lebensweges angekommen. Als Yogalehrende und -praktizierende hoffte ich, dass die richtige Wahl aus meinem Inneren auftauchen wird, klar und unumstößlich. Doch nichts geschah. Alles blieb verwirrt, meine Gedanken flatterten in alle Richtungen. Erwartete ich zuviel? Yoga ist ein unendlich hilfreiches Werkzeug. Die Haltungen, Atemübungen und die Meditation verbinden einen wieder mit dem wahren Selbst. Yoga lehrt uns, achtsamer zu werden. Im Hier und Jetzt zu leben. Freundlicher zu sein, zu mir selbst. Woran lag es also, dass ich keine zufriedene Entscheidung treffen konnte?

Ich beschloss, zurück zu kehren zu den Wurzeln des Yoga. In
meinem alltäglichem Yoga-Programm blieb ich wesentlich länger in den Positionen und richtete meinen Fokus auf den Atem. Besonders auf die Ausatmung. Ich versuchte hier ganz bewusst los zu lassen, so dass sich nach und nach meine (Denk-) Blockaden auflösten und meine Gefühle frei fließen konnten. Im Mittelpunkt meiner Praxis standen vor allem Balance- und Gleichgewichtsübungen, damit mein Geist zentriert blieb. Und somit stärkte ich auch mein Bauchgefühl, meine Intuition. Ich löste mich vom Denken und ging hin zum Spüren und Fühlen. Mein Selbtvertrauen wurde gestärkt und somit konnte ich auch meinen Entscheidungen vertrauen. Ich entdeckte wieder positive Räume in meinem Leben. Der verwirrte Geist wurde klarer, denn nach und nach konnte ich wieder das Erleben auf der Matte
in mein tägliches Leben übertragen. Ich konnte einen gesunden Abstand zur Situation gewinnen und somit auch zu meinen Gedanken. Mein Weg, meine Entscheidung konnte klar und intuitiv gewählt werden.
Und zu guter Letzt: Eine Entscheidung muss nicht endgültig sein. Ich bin frei, ich kann wählen. Immer. Und wenn diese eine Entscheidung nicht richtig war, öffnet sich eine andere Tür. Vielleicht war auch die Zeit einfach noch nicht reif dafür.
Wie gehst du mit schwierigen Entscheidungen um? Machst du eine Pro- und Kontra-Liste? Hörst du auf deine innere Stimme oder auf dein rationales Denken?