Dein Schmerz und du 2
- Viola
- 12. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Heute möchte ich auf das bio-psycho-soziale Schmerzmodell eingehen. Dies ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Erklärung und Behandlung von (chronischen) Schmerzen. Schmerzen sind komplex. Jeder empfindet Schmerzen anders, jeder geht anders damit um. Dieses Schmerzmodell wurde entwickelt, da ein rein medizinischer Blickwinkel und Therapien meist nicht ausreichen, um das individuelle Schmerzempfinden zu verstehen. Dieses Modell setzt sich aus drei Faktoren zusammen: biologische, psychologische und soziale Faktoren. Darauf möchte ich kurz eingehen.
1. Bio(logische) Faktoren
Diese betreffen die körperliche Ebene und spielen eine durchaus zentrale Rolle bei der Entstehung, Wahrnehmung und Chronifizierung von Schmerz. Die wichtigsten Einflussfaktoren sind:

→ unser Nervensystem leitet Schmerzreize zum Gehirn. Gibt es hier Veränderungen (z. B. Sensibilisierung) können sich Schmerzen verstärken oder chronifizieren.
→ Entzündungen sind ein ganz wichtiger Punkt, denn entzündliche Prozesse setzen biochemische Stoffe frei, die die Nervenenden reizen und somit Schmerzreize auslösen oder verstärken.
→ Genetische Unterschiede beeinflussen die Schmerzempfindlichkeit und auch die Wirkung von Schmerzmitteln.
→ Hormone, wie Östrogen oder Cortisol beeinflussen unsere Schmerzwahrnehmung. Hier spielt auch Stress eine Rolle. Dazu gibt es im nächsten Artikel mehr.
→ Fehlhaltungen, Verspannungen, Degeneration können mechanische Schmerzen verursachen.
→ Schlafmangel und Bewegungsmangel.
2. Psychologische Faktoren
Auch diese spielen eine Rolle bei der Entstehung, Wahrnehmung und Aufrechterhaltung von Schmerzen. Diese Faktoren betreffen das Erleben und Denken, wie Stress, Angst oder Depressionen und verstärken den Schmerz. Auch negative Gefühle und Gedanken aktivieren unser Stresssystem (Dopamin und Cortisol) und erhöhen somit die Schmerzwahrnehmung. Wie wir hier schon erkennen können, spielt Stress und damit auch das vegetative Nervensystem eine zentrale Rolle. Auch Glaubenssätze und Überzeugungen spielen hier eine Rolle. Sätze wie: „Es wird nie besser“ oder „Ich kann eh nichts ändern“ wirken hier konträr. Zu diesem Punkt gehört auch die Schmerzfokussierung, denn dadurch wird dieser auch intensiver empfunden.
3. Soziale Faktoren

Hier finden sich alle Einflüsse wieder, die aus dem sozialen Umfeld stammen. Familie, Beziehungen, Arbeitsumfeld, auch gesellschaftliche Faktoren. Durch den chronischen Schmerz fühlen sich viele isoliert oder auch vereinsamt. Es kann zu Problemen in der Partnerschaft, in der Familie und im Freundeskreis kommen, da das Verständnis und auch Unterstützung fehlen.
Ähnlich ist es im Berufsleben: die Angst vor Kündigung, Konflikte im Team und auch ein Mangel an Anerkennung sind belastend.
Auch fehlt es in der Gesellschaft oft an Empathie. Schmerz wird als Schwäche gewertet und ist nicht gesellschaftsfähig. Die Leidenden haben das Gefühlt „funktionieren zu müssen“, denn man sieht ja nichts.
Wie man hier lesen kann, ist der Schmerz ein breites Feld. Genauso lässt dies aber viele Möglichkeiten in der Behandlung zu. Neben den klassischen Methoden finden sich alternative Strategien, um mit chronischem Schmerz zu leben. Und genau hier setzt meine Challenge „Vom Schmerz ins Licht“ an. Diese startet am 07.09.2025. Das coole daran ist, ich nehme 10 Betroffene gratis auf diese Reise mit. Um in den Lostopf zu kommen, sende mir einfach eine E-Mail.
Viele Fragen erreichten mich schon zur Challenge. Ich werde in den nächsten Artikeln näher auf den Inhalt eingehen. Auf jeden Fall freue ich mich über deine Fragen.
Alles Liebe
Viola.
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